Situatives Führen
Als aufgeschlossene Führungskraft agieren und reagieren Sie flexibel auf die jeweiligen Anforderungen. Ihre Intervention ist angepasst an die jeweilige Situation und an Ihr Gegenüber. Sie sind sich bewusst in welcher Stufe der Selbstständigkeit sich Ihr/e Mitarbeiter*in befindet.
Ziel des situativen Führens ist es, die Mitarbeiter*innen bei Ihren Aufgaben zu begleiten und in der Entwicklung zum/zur Experten*in zu fördern.
Als Führungskraft müssen Sie rasch zwischen „einsamen“ Entscheidungen und Teamentscheidungen wechseln. Ihre Rolle kann sich also ständig ändern. Bin ich als Vorgesetzte*r angesprochen, als Projektleitung, als Projektmitwirkende*r oder möchte die Person einfach nur mal Dampf ablassen.
Einmal ist es wichtig wertzuschätzen, ein anderes Mal braucht es Korrektur. In jedem Fall führt die Förderung von Mitarbeiter*innen dazu, dass komplexere Aufgaben übernommen werden können und Mitarbeiter*innen in Ihrer Lösungs- und Entscheidungskompetenz gestärkt werden.
Die bisher gelebten klassischen Führungsmodelle von der traditionellen Führung bis hin zum Teamleader sind durch die unterschiedlichen Rollen die wir einnehmen nicht mehr dienlich. Der Führungsstil darf und soll wechseln, damit er zur Lösung der Aufgabe führt.
Stufen der Selbständigkeit von Mitarbeiter*innen
(Von Paul Hersey Verhaltensforscher & Unternehmer)
1. Anweisungen
Gezielte Vorgaben der Führungskraft
Genaue Erklärungen der Tätigkeiten
Klare Anweisungen für Mitarbeiter*innen
Führungskraft sichert kurze Intervalle zur Kontrolle
2. Unterstützendes Agieren
Gemeinsame Ziele werde besprochen
Führungskraft und Mitarbeiter*in erarbeiten Umsetzungsschritte
Führungskraft erklärt Hintergrund und Sinn
Mitarbeiter*innen werden gecoacht
Transparenz für Mitarbeiter*innen zwischen gemeinsamen Teamentscheidungen und Führungskraftentscheidung
3. Partizipieren
Führungskraft agiert einbindend und motivierend
Lösungskompetenzen der Mitarbeiter*innen werden gestärkt
Eigenständige Strategien der Mitarbeiter*innen entwickeln sich
Mitarbeiter*innen übernehmen Eigenverantwortung
4. Delegieren
Wissen und Können der Mitarbeiter*innen ist vorhanden
Mitarbeiter*innen sind motiviert
Mitarbeiter*innen handeln eigenständig
Führungskraft stellt die Ressourcen zur Verfügung
Führungskraft kann delegieren
Diese vier Stufen der Selbständigkeit bezieht sich auf eine Aufgabe. Den einzig richtigen Führungsstil gibt es nicht.
Die Führungskraft entscheidet sich situativ für einen Führungsstil, je nachdem in welcher Stufe der Selbständigkeit sich der/die Mitarbeiter*in befindet.